Geschichte

Gemeindefusion in rekordverdächtiger Zeit

Auf den 1. Januar 2010 haben sich die Einwohnergemeinden Balm bei Messen, Brunnenthal, Messen sowie die Gemeinde Oberramsern zur neuen Einheitsgemeinde Messen zusammengeschlossen. Dieser Zusammenschluss ist das Resultat einer im Herbst 2007 lancierten Initiative der Gemeinde Oberramsern, welche wegen der akuten Probleme bei der Besetzung der Gemeindeämter nach alternativen Lösungen suchte.

In der Folge wurde ein Projektteam eingesetzt, das unter dem vielversprechenden Projektnamen «Chance Limpachtal» in kürzester Zeit und ohne nennenswerten finanziellen Aufwand ein Fusionskonzept erarbeitete. Die Einwohnergemeinde Unterramsern, welche ab Beginn im Projekt mitarbeitete, entschied sich im Sommer 2008 gegen eine Fusion und schied damit aus dem weiteren Fusionsprozess aus.

Am 28. September 2008 kam es in den vier verbliebenen Gemeinden zur alles entscheidenden Urnenabstimmung. Mit überwältigenden Ja-Mehrheiten bei einer überdurchschnittlich hohen Stimmbeteiligung haben die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger dem Zusammenschluss der Gemeinden Balm bei Messen, Brunnenthal, Messen und Oberramsern per 1. Januar 2010 zugestimmt.

Am 19. Februar 2009 genehmigte die erste gemeinsame Gemeindeversammlung die neue Gemeindeordnung, die Dienst- und Gehaltsordnung, das Gemeindewappen und den Gemeindenamen. Damit waren die Grundlagen geschaffen, um die Fusion auch organisatorisch umzusetzen. Mit der Bestellung der Gemeindebehörden im Frühjahr/Sommer und der Verabschiedung des Gemeindebudgets 2010 durch die zweite Gemeindeversammlung am 10. Dezember 2009 wurden die Segel für einen erfolgreichen Start in eine neue, gemeinsame Zukunft gesetzt.

Geschichte Ortsteil Balm bei Messen

Geschichte Ortsteil Balm bei Messen

Das Gebiet von Balm bei Messen war schon in der Jungsteinzeit besiedelt, was durch Funde von neolithischen Steinbeilen nachgewiesen werden konnte. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgt 1254 unter dem Namen de Balmo. Später erschienen die Bezeichnungen in Balm (1275) und Balme (1276). Das Wort balm ist vermutlich keltischer Herkunft und bedeutet Felshöhle, stark überhängender Fels.

Im Mittelalter gehörte Balm bei Messen zur Herrschaft Balmegg. Die Ursprünge der Burg Balmegg, die sich auf dem Rapperstübli oberhalb des Dorfes befand, liegen weitgehend im Dunkeln. Vermutlich wurde die Burg von den Herren von Buchegg im 13. Jahrhundert gegründet und später einem zähringischen Dienstmannengeschlecht überlassen. Nachdem diese Ministerialen ausgestorben waren, fiel die Herrschaft 1276 an die Grafen von Buchegg zurück. Weil der Burgherr einem Mörder Zuflucht gewährte, wurde die Burg Balmegg 1311 von den Bernern zerstört, danach wiederaufgebaut und im Kyburgerkrieg 1383 erneut verwüstet.

Zusammen mit Buchegg gelangten das Dorf Balm und die Herrschaft Balmegg 1391 durch Kauf an Solothurn und wurden der Vogtei Bucheggberg zugeordnet. Bis 1798 lag die hohe Gerichtsbarkeit beim bernischen Landgericht Zollikofen, während Solothurn mit dem Gerichtsort Messen die niedere Gerichtsbarkeit ausübte. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime 1798 gehörte Balm bei Messen während der Helvetik zum Distrikt Biberist und ab 1803 zum Bezirk Bucheggberg.

Geschichte Ortsteil Brunnenthal

Geschichte Ortsteil Brunnenthal

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1396 unter dem Namen Brunental. Seit seiner ersten Nennung unterstand Brunnenthal der Herrschaft Messen, mit der es 1410 an das Stift Solothurn gelangte und in der Folge der Vogtei Bucheggberg zugeordnet wurde. Bis 1798 lag die hohe Gerichtsbarkeit beim bernischen Landgericht Zollikofen, während Solothurn mit dem Gerichtsort Messen die niedere Gerichtsbarkeit ausübte.

Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime 1798 gehörte Brunnenthal während der Helvetik zum Distrikt Biberist und ab 1803 zum Bezirk Bucheggberg. Brunnenthal besitzt keine eigene Kirche, es gehört zur Pfarrei Messen.

Geschichte Ortsteil Oberramsern

Geschichte Ortsteil Oberramsern

Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1276 unter dem Namen Rambsern, wobei nicht klar ist, ob sich die Bezeichnung auf Oberramsern oder Unterramsern bezieht. 1368 erscheint die eindeutige Nennung von Oberramsern. Der Ortsname geht auf das alte schweizerdeutsche Wort rams (Bärlauch) zurück.

Seit dem Mittelalter unterstand Oberramsern der Herrschaft Buchegg, die Teil der Landgrafschaft Kleinburgund war, 1391 von Solothurn erworben und zur Vogtei Bucheggberg umgewandelt wurde. Bis 1798 lag die hohe Gerichtsbarkeit beim bernischen Landgericht Zollikofen, während Solothurn mit dem Gerichtsort Aetingen die niedere Gerichtsbarkeit ausübte. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime 1798 gehörte Oberramsern während der Helvetik zum Distrikt Biberist und ab 1803 zum Bezirk Bucheggberg.

Geschichte Ortsteil Messen

Geschichte Ortsteil Messen

Das Gemeindegebiet von Messen war bereits zur Römerzeit bewohnt, was durch den Fund von Mauerresten einer Villa unter der Pfarrkirche nachgewiesen werden konnte. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1251 unter dem Namen Messon; von 1276 ist der heutige Name überliefert. Der Ortsname geht auf das lateinische Wort mansione (Dativ von mansio; deutsch: bei den Wohnstätten) zurück.

Messen war im 12. Jahrhundert der Mittelpunkte einer Herrschaft, die ein Lehen der Grafen von Kyburg war. Die Herren von Messen schlossen schon früh einen Burgrechtsvertrag mit Solothurn ab. Um 1270 kam die Herrschaft Messen an das Stift Solothurn und ab Mitte des 14. Jahrhunderts unter die Herrschaft der Stadt Solohturn. 1410 geriet Messen endgültig unter direkte Solothurner Herrschaft und wurde der Vogtei Bucheggberg zugeordnet. Bis 1798 lag die hohe Gerichtsbarkeit beim bernischen landgericht Zollikofen, während Messen einen der vier Gerichtsorte der Vogtei bildete. Nach dem Zusammenbruch des Ancien Régime 1798 gehörte Messen während der Helvetik zum Distrikt Biberist und ab 1803 zum Bezirk Bucheggberg.

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